Eine demokratische und solidarische Gesellschaft, die auf Teilhabe, Fairness und sozialer Integration beruht – dafür sprachen sich die Delegierten des 6. Außerordentlichen Gewerkschaftstags der IG Metall in ihrer „Frankfurter Erklärung“ aus.
Ein gutes Leben für alle Menschen – dieses Ziel hat sich die IG Metall auf ihre Fahnen geschrieben. Der Gewerkschaft geht es um mehr Gerechtigkeit, Fairness, Beteiligung, Demokratie und Mitbestimmung. Aber auch um Anerkennung und Berücksichtigung von Vielfalt und Humanität in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft.
Wohlstand, Innovationen und Wachstum gäbe es jedoch nur mit „guter Arbeit“ und einer Neuordnung des Arbeitsmarktes. „Von der Politik erwarten wir, dass sie gute Arbeit wieder zum Maßstab ihrer Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik macht“, heißt es in der „Frankfurter Erklärung„.
In dieser Erklärung fordern die Delegierten unter anderem:
- Eine neue Balance zwischen den Flexibilitätsanforderungen der Unternehmen und denen der Beschäftigten,
- betriebliche Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Arbeit und Leben,
- weiterbildungsmaßnahmen für alle Beschäftigten,
- alter(n)sgerechte Arbeit,
- flexible Rentenübergänge und
- ein durchlässiges, offenes und vor allem gerechtes Bildungssystem.
„Sichere Arbeitsplätze und ein ausreichendes und verlässliches Einkommen haben für unsere Mitglieder höchste Priorität“, heißt es in der Erklärung weiter.
Dem Wildwuchs von Leiharbeit, Werkvertragsbeschäftigung und Beschäftigung im Niedriglohn muss ein Ende gesetzt werden. Dazu braucht es einen gesetzlichen Mindestlohn, die Abschaffung sachgrundloser Befristungen, die Erleichterung von Allgemeinverbindlichkeitserklärungen, eine Erweiterung des Entsendegesetzes und die Einführung eines Verbandsklagerechts.
Die IG Metall werde ihren Beitrag mit betriebs- und tarifpolitischen Lösungen leisten. Dafür will sie den Dialog mit den betrieblichen Interessenvertretern aber auch mit den Mitgliedern fortsetzen. Um weiterhin durchsetzungsfähig zu sein, will die IG Metall die Tarifbindung erhöhen, neue Branchen und Betriebe erschließen und die Anliegen der jungen Menschen betriebs-, tarif- und gesellschaftspolitisch einbringen.